Wie funktioniert der Nanowrimo?
In diesen Tagen ließt man es überall auf Instagram. Autoren posten wie verrückt Fotos von angefangenen Projekten oder Schreibzielen. Es wird in der Buchszene über kaum etwas anderes gesprochen als den NaNoWriMo. Aber worum handelt es sich eigentlich? Wie funktioniert der Nanowrimo? Und muss ich als Autor da wirklich mit machen? Ich gebe dir einige hilfreiche Antworten.
Was ist der Nanowrimo?
Ausgesprochen heißt Nanowrimo National Novel Writing Month. Hierbei handelt es sich um ein kreatives Schreibprojekt, das bereits 1999 ins Leben gerufen wurde. Das Ziel: während des Monats November einen Roman mit mindestens 50.000 Wörtern zu verfassen.
Heute definieren Autoren für den Monat ihre eigenen Ziele, denn nicht jedem ist es möglich, das aktuelle Projekt, Arbeit und Familie für einen kompletten Monat stillzulegen. Ich selbst habe bis vor wenigen Jahren nicht gewusst, was genau der Nanowrimo ist und mich verständnislos über die inflationären Posts und das Wettrennen um die meisten Worte gezeigt. Das tue ich bis heute.
Was bringt der Nanowrimo Autoren?
Schreiben sollte Spaß machen. Das sage ich immer wieder und dazu werde ich immer stehen. Ich bin entschieden gegen das ständige Messen diverser Tagesziele von teilweise 20 K Worten, welche Autoren demotivieren und verunsichern, die neben dem Schreiben ihre Familie mit einer ganz normalen Arbeit durchbringen (müssen). Das ist auch der Grund, warum ich meine eigenen Zahlen nicht veröffentliche.
Ja, auch ich habe seit einigen Monaten Tagesziele und messe meine Erfolge. Ich habe mich lange gesträubt, aber es bringt wirklich etwas. Da ich mit einer anderen Selbstständigkeit mein Geld verdiene und Familie habe, habe ich mir ein sehr kleines Tagesziel von 500 Worten gesetzt. Es sollte realistisch und erreichbar sein, damit du stets ein Erfolgserlebnis und die Motivation hast, weiterzumachen. Ich überschreite es fast immer. Seit ich mit Ziel und Fokus – und ja, manchmal auch mit Zwang – schreibe, schaffe ich viel mehr. Die Deadline meines Irlandromanes, die ich sonst kaum hätte halten können, ist absolut kein Problem mehr für mich.
Insofern kann auch der Nanowrimo für Autoren Erfolge bringen. Formuliere dir SMARTE ziele. Sie sollten messbar, terminiert und erreichbar sein! Ich habe die Herausforderung sehr schwammig angenommen, indem ich mir vornehme, den zweiten Teil meines Irlandromanes „Ein irisches Cottage zum Verlieben“ fertigzustellen. Was schwierig ist, da ich selbst nicht genau weiß, wie viele Kapitel es noch werden, einiges in der Wendung noch unklar ist und meine Protas in der Regel ohnehin machen, was sie wollen 🙂
Mein Ziel für den Nanowrimo 2023
Jetzt kommt ein bisschen Mathe. Igitt 🙂 Also ich würde ein Monatasziel von 11.000 Worten für Novembern haben bei 500 Worten täglich. Der Monat hat 30 Tage – 8 davon sind nur für meine Familie reserviert. An diesen schreibe ich also nicht. Ich bin mutig und verdopple jetzt einfach mal. Dann sind wir bei 22.000 im Monat. Das ist noch längst nicht, was ich brauche, um meinen Roman zu beenden fürchte ich und selbst das ist für mich neben den täglichen Anforderungen schwer zu erreichen, doch ich probiere es. Sollte ich allerdinsg merken, dass der Druck überwiegt und wichtige Dinge neben dem Schreiben auf der Strecke bleiben, werde ich sofort abbrechen.
Rund 1000 irische Worte am Tag. Ob ich das schaffe? Und wie werde ich mich fühlen, wenn nicht? Ist das wichtig, wenn die Deadline im Juli liegt? Ich habe keine Ahnung, warum wir Autoren uns selbst immer einen solchen Druck machen und fürchte, dass Dinge wie der Nanowrimo dem leider sehr beitragen. Plus Posts der Kollegen in den sozialen Medien, die ja viel mehr schaffen als man selbst.
Am Ende ist es wichtig, dass uns die Motivation, voran bringt, anstatt uns zu demotivieren und zu behindern. Darum ist mein Credo, dass jeder für sich selbst herausfinden sollte, ob und wie viel ihm der Nanowrimo bringt !
Wenn du mehr über meine Schreibroutine erfahren oder dich einfach mal über das Schreiben austauschen willst, dann: